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Nachtzug nach Hamburg 07.06.2013

Es ist Freitagabend und das Abenteuer beginnt. Wir verladen unsere Harley's in Lörrach auf den Autozug der DB und werden von einigen 'Fans' mit Speis und Trank versorgt und verabschiedet... toll, vielen Dank!

Die Nacht im superengen Schlafwagen verbringen wir vor allem mit ein paar Taschen voller Bier und sehr tiefgründigen Gesprächen... an Schlaf ist bei dem gerüttel eh kaum zu denken.

 

Hamburg 08.06.2013

Gut geschüttelt kommen wir am Samstagmorgen pünktlich in Hamburg an und freuen uns, dass die Harley's die Fahrt gut überstanden haben. Die Freude wärt allerdings nicht lange, denn kaum vom Zug runter hat Roger vorne einen Plattfuss. Viele Stunden später wird die Harley von den 'gelben Engeln' zum unfreundlichen und inkompetenten Harley-Dealer 'Hamburg Nord' abgeschleppt. Hier scheint der Wechsel eines Schlauches eine grössere Übung zu sein. Letzt endlich klappt die Reparatur aber und wir schaffen es rechtzeitig nach Travemünde zum Terminal der Fähre.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fähre nach Helsinki 09.06.2013

Die Überfahrt nach Helsinki dauert etwa 28 Stunden (ca. 600 Seemeilen, 1'100 km) und wir sind froh, dass das Wetter mitspielt und die See entsprechend ruhig ist. So können die kleinen Pillen in der Reiseapotheke bleiben und wir können die Fahrt auf dem Sonnendeck geniessen. Auf der Fähre treffen wir viele andere Motorradfahrer und es ergeben sich viele lustige und unterhaltsame Gespräche über vergangene und zukünftige Reisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland 10.06.2013

Röbi feiert heute seinen Geburtstag und bekommt von Pat und Roger einen Gutschein geschenkt... doch dazu später mehr (siehe Hamburg 28.06.2013).

In Helsinki machen wir beim bekannten weissen Dom einen Foto-Stopp, bevor wir uns Richtung Norden auf den Weg machen. Damit wir rasch aus dem Gewusel kommen und endlich pöttern können, legen wir die ersten Kilometer auf der Autobahn zurück. Hier werden wir auch gleich mal von einem veritablen Gewitter begrüsst und begossen... nett! Nach einem etwas hektischen und nassen Morgen wird es am Nachmittag ruhiger und auch wieder schöner. Am Ende des Tages finden wir eine gemütliche Unterkunft an einem kleinen See bei Pieksämäki.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland 11.06.2013

Tanks füllen (was gar nicht immer so einfach ist) und auf geht's. Wir Jungs sind gut drauf, die Harley's laufen rund, das Gepäck ist angeschnallt und nicht nur draufgelegt... es ist an der Zeit heraus zu finden, ob wir es noch können. Und so machen wir heute mal so richtig Kilometer und heizen den ganzen lieben langen Tag durch die Wälder Finnlands. Viele hundert Kilometer später landen wir mit folgendem Fazit in einem Hotel in Kuusamo: Gefahren wie die Jungen... Schmerzen wie die Alten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland 12.06.2013

Der Weg führt uns nach Rovaniemi, wo wir dem offiziellen Post Office des Santa Claus einen Besuch abstatten, einen leckeren Renntier-Burger essen und den Polarkreis überqueren... was sich bei 6 Grad auch danach anfühlt.

Anschliessend geht es weiter Richtung Kittilä, denn hier waren Pat und Karin mal in einer Lodge in den Winterferien. Leider ist die Lodge im Sommer geschlossen und so entscheiden wir uns für Levi. Das grösste Skigebiet Finnlands liegt gerade mal auf 530 müM, was uns Schweizer zumindest etwas zum Schmunzeln bringt. Wir finden hier oben ein sehr schönes Hotel, haben einen tollen Überblick über die Wälder und Seen und können eine wunderbare Mitternachts-Sonne geniessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland 13.06.2013

Wir sind gut unterwegs und so gönnen wir uns heute eine kürzere Tour und fahren Richtung Inari-See, der drittgrösste See Finnlands. Es wird einsamer und einsamer und somit zumindest für mich schöner und schöner.

Am Anfang geht es gleich mal 60 km über unbefestigte Strassen und wir sind froh, dass die Sonne scheint und es trocken ist. An einem Fluss finden wir schliesslich ein kleines spartanisch eingerichtetes Cabin. Rasch ist aber klar, dass an einen Aufenthalt ausserhalb des Cabins nicht zu denken ist, denn Millionen von Stechmücken warten nur so auf frische Touris... so schnell waren die Harley's noch nie abgepackt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nordkap 14.06.2013

Das Nordkap ruft und es fehlen nur noch etwa 200 km. Die letzten 200 km gehören aber auch zu den schönsten, welche wir bis dato gefahren sind. Traumhaft geht es der Küste entlang wo uns auch das eine oder andere Renntier ein Stückchen begleitet.

Dann ist es geschafft und wir erreichen das Nordkap! Die Freude ist riesengross und so stossen wir zur Feier des Tages noch am Nordkap mit einem Cüpli auf den bisher gelungenen Trip an. Danach geht es wieder etwas zurück nach Honningsvag, wo wir die Nacht verbringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hurtigruten 15.06.2013

Die Nacht ist kurz, denn wir müssen um 05:45 Uhr unsere Harley's auf die Hurtigruten (Postschiff) verladen. Die Fahrt durch die Fjorde nach Havoysund, Hammerfest, Oksfjord, Skjervoy und schliesslich nach Tromso ist sehr angenehm und dauert etwa 18 Stunden (ca. 180 Seemeilen, 330 km). So haben wir genügend Zeit um uns etwas zu entspannen und uns auf die kommenden Tage zu freuen. Pünktlich um Mitternacht legen wir in Tromso an und fahren direkt zum Hotel am Hafen.

Tromso gilt als Partystadt und das mussten wir gleich noch austesten. Und so liefen wir in den erst besten Club den wir fanden und... wir sind gekommen um zu bleiben!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tromso 16.06.2013

Den heutigen Tag verbringen wir in Tromso und statten dem Polarmuseum einen Besuch ab. Da Sonntag ist, ist die Mack Beer Brewery leider geschlossen und so schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt, welche einen modernen und aufstrebenden Eindruck macht. Zudem nutzen wir die Gelegenheit um ein paar Sachen zu waschen, damit zumindest die erste Schicht sauber ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 17.06.2013

Nach dem Frühstück geht es direkt zum nördlichsten Harley-Dealer der Welt, um das schon fast obligate T-Shirt zu kaufen. Anschliessend geht es Richtung Lofoten und wir kommen trotz viel Regen gut voran, denn es hat kaum Verkehr.

Das Wetter beruhigt sich gegen den Abend und so kommen wir bei unserem Tagesziel in Svolvaer in den Genuss einer wunderbaren Abendstimmung. Der Reiseführer hat nicht zu viel versprochen... hier ist es wirklich sehr sehr schön.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 18.06.2013

Damit es weitergeht, müssen wir heute zuerst mit der Fähre nach Skutvik übersetzen. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden und so haben wir genügend Zeit um die prächtige Landschaft zu geniessen und ausführlich mit Wali und Ursula aus dem Emmental zu plaudern. Am Ende geben sie uns sogar noch eine Flasche Wein mit auf den Weg... vielen Dank!

Das Wetter ist wieder deutlich besser und so nähern wir uns rasch dem Polarkreis, welchen wir diesmal in Norwegen überqueren. Abends checken wir in einem Guesthouse ein, wo wir wieder auf ein Schweizer-Paar treffen. Diesmal sind es Motorradfahrer und es gibt viel zu erzählen... stundenlang.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 19.06.2013

Die Strasse verläuft am Morgen mehrheitlich im Landesinneren und wir halten an einem Fluss um Fotos zu schiessen. Dabei treffen wir auf einen Abschnitt, bei dem die Lachse im Herbst ihren Weg stromaufwärts suchen. Und so liegt es nahe, dass wir beim dortigen Restaurant dem Lachs zum Mittagessen nicht widerstehen können.

Mit vollen Bäuchen geht es am Nachmittag wieder Richtung Küste nach Vennesund. Dort finden wir eine Unterkunft direkt am, respektive über dem Wasser, und man hat das Gefühl die Fähre fährt direkt durch das Wohnzimmer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 20.06.2013

Am Morgen zuerst für 20 Minuten auf die Fähre und weiter geht's. Hier ist es wieder sehr einsam und wir finden auf den ersten 100 km kein Plätzchen, wo wir einen Kaffee trinken könnten. Aber es ist echt traumhaft hier durch die Fjorde zu pöttern und wir können es so richtig geniessen.

Übernachten wollten wir eigentlich in Brekstad, doch für einmal lässt sich einfach keine Unterkunft finden, da am Wochenende eine Air-Show stattfindet und schon alles ausgebucht ist. Also suchen wir in der Gegend nach einem Camping-Platz mit einem freien Cabin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 21.06.2013

Auch heute Morgen geht es zuerst wieder auf die Fähre, bevor wir von Valset aus weiter pöttern können. Zwischenzeitlich ist das schon etwas Routine, doch man muss immer sehr auf der Hut sein, denn die Decks sind meist extrem rutschig. Aber auch diesmal klappt alles und die Fahrt geht weiter nach Andalsnes, wo wir im Grand Hotel Bellevue übernachten. Der Laden ist sicherlich gut, aber weit weg von einem Grand Hotel, was glücklicherweise auch beim Preis so ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 22.06.2013

Die berühmten Trollstigen und der bekannte Geiranger Fjord stehen heute auf dem Programm. Leider spielt das Wetter überhaupt nicht mit und es regnet ohne Ende. Tja, das haben wir uns sicherlich anders gewünscht und Wetter und Strassen verlangen uns auch fahrerisch ein bisschen was ab... slippery when wet!

Die Trollstigen sind nichts anderes als eine Serpentinen-Strasse mit 11 Kurven, welche 1936 eröffnet wurde. Für uns Schweizer nun sicherlich nichts bahnbrechendes, aber durchaus spektakulär mit dem Wasserfall so mitten durch.

Das Geiranger Fjord soll das schönste Fjord in ganz Norwegen sein. Mag wohl sein, nur hat es hier soviele Menschen und Verkehr, dass einem die Freude darüber auch schon wieder vergehen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen 23.06.2013

Der Weg führt uns auf der Road 55 über eine Passhöhe von 1'434 müM und wir staunen nicht schlecht, als wir eine Langlauf-Loipe sehen auf der sich x-Langläufer tummeln. Irgendwie ein kurioses Bild so mitten im Juni.

Gegen Mittag reisst das Wetter auf und wir können ganz entspannt draussen bei einem Café ein gemütliches Mittagessen geniessen. Anschliessend müssen wir bei Sogndal ein weiteres Mal auf eine Fähre bevor es weiter Richtung Gol geht. Kurz vor dem Tagesziel braut sich allerdings ein weiteres Unwetter zusammen und wir erwischen nochmals eine volle Breitseite.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oslo 24.06.2013

Heute geht es direkt Richtung Oslo, Hauptstadt Norwegens mit ca. 600'000 Einwohnern, wo wir den Nachmittag und eine Nacht verbringen wollen. Wir beziehen ein typisches City-Hotel mit horrenden Parkgebühren am Rande des Trendviertels Grünerlokka. Und so ziehen wir schon bald durch die Stadt, oder besser gesagt durch die Lokale, geniessen die letzten Stunden in Norwegen und lassen es uns gut gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schweden 25.06.2013

Am Morgen geht es zeitig los, da Röbi und ich nach dem Frühstück noch auf die Bank wollen um Geld zu wechseln. Doch siehe da, die Banken hier wechseln kein Geld... hää?! Somit startet eine kleine Odyssee durch Oslo bis wir eine Wechselstube gefunden haben. Das alles natürlich immer in voller Töff-Montur... herrlich!

Die Temperaturen steigen in einen angenehmen Bereich von etwa 20 Grad und wir haben die Grenze zu Schweden schon bald überfahren. Bei einem Wikinger-Center legen wir einen kurzen Verpflegungs-Stopp ein und üben uns etwas in Beil-Werfen. Danach geht es weiter Richtung Vänern-See wo wir uns nach einer Unterkunft umschauen wollen. Wir landen schliesslich in einem sehr idyllischen Guesthouse und können heute sogar zum ersten Mal auf unserer Reise ein Bierchen im T-Shirt geniessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Göteborg 26.06.2013

Der Tag startet leider mit viel Regen und das ist sehr schade nach diesem wunderbaren Tag gestern. Aber es hilft alles nix und so müssen wir erst einmal schauen wie wir hier wieder weg kommen, denn das Guesthouse liegt abseits von befestigten Strassen. Uns so geht es zuerst eine Weile über aufgeweichte und rutschige Wege bevor wir wieder Asphalt unter den Gummies haben. Unser Tagesziel Göteborg ist nicht allzu weit und wir erreichen die Stadt am frühen Nachmittag. So bleibt etwas Zeit um durch die Strassen zu ziehen und sich umzuschauen. Heute ist allerdings Dauerregen angesagt und so zieht es uns schon bald in die Häuser. Nachtessen mit anschliessender Fussball-Übertragung gibt es im Hard Rock Café... immer wieder gut!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Malmö 27.06.2013

Es geht direkt weiter nach Malmö, wo wir am Abend die Fähre zurück nach Travemünde nehmen. Check-In ist allerdings erst um 20:00 Uhr und so haben wir genügend Zeit uns am Nachmittag in der Pizzeria V.E.S.P.A. gemütlich zu verpflegen.

Ganz in der Nähe des Terminals der Fähre bricht gegen Abend auf dem Schrottplatz ein Brand aus. Dabei haben wir Glück, dass der Wind günstig steht und der dicke Rauch in die andere Richtung abzieht. Beim aufkolonnieren vor der Fähre machen wir dann noch Bekanntschaft mit ein paar Mitgliedern des MC Hawgz. Nach ein paar kräftigen Handshakes mit den filigranen Burschen und gegenseitigen Komplimenten über die Harley's ist schnell klar, dass dies allesamt supernette Kerle sind. Und so haben auch alle anderen was schauen, als wir gemeinsam die Rampen zum Schiff hochdonnern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hamburg 28.06.2013

Die nächtliche Überfahrt nach Travemünde dauert etwa 9 Stunden (ca. 140 Seemeilen, 260 km) und verläuft problemlos. In Travemünde angekommen geht es direkt nach Hamburg zum Hotel Imperial an der Reeperbahn. Wir haben Glück und können unser Zimmer gleich beziehen. Und da wir schon mal hier sind, gibt's auch gleich Frühstück auf der Reeperbahn und so fragt uns die Bedienung: Bier oder Kaffee?

Anschliessend streifen wir durch den Hafen und bewundern später noch den Elbtunnel. Dann endlich ist es soweit und Röbi kann und darf seinen Geburtstags-Gutschein einlösen. Wir haben ihn zu einer Stadtrundfahrt der besonderen Art eingeladen und so flitzen wir wenig später mit Mini-Hot-Rods durch Hamburg. Was für ein Gaudi und wir kriegen das Grinsen echt nicht mehr aus dem Gesicht. Wirklich sehr zu empfehlen!

Den Abend verbringen wir wie man einen Abend in Hamburg eben verbringt... alles dreht sich um die Reeperbahn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hamburg 29.06.2013

Heute steht nochmals etwas Sightseeing auf dem Programm und so besuchen wir das Prototyp Museum, die Dungeon-Show, Röbi noch das Maritime Museum während Pat und ich in der Hafen City die faszinierende Architektur bestaunen. Am späteren Nachmittag geht es durch den 'Schlager-Move' (wie Street Parade aber eben mit Schlager Musik) zurück zum Hotel, wo wir uns umziehen und uns dann auf den Weg zum Bahnhof machen um die Harley's auf den Nachtzug zu verladen. Auch diesmal wird kräftig geschüttelt, doch wir kommen am Sonntagmorgen gut erhalten in Lörrach an und kehren happy nach Hause zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein aufrichtiger Dank gilt den beiden Jungs, welche sich von meiner Idee haben anstecken lassen. Sie waren von Anfang an mit ganzem Herzen dabei und haben die Reise zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht. Tausend Dank auch an unsere Frauen, welche uns so toll unterstützt und uns den Rücken frei gehalten haben.

 

P.S. Weitere Fotos zu dieser Reise sind unter 'Impressionen' abgelegt und wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten ;-)

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